Biomasseheizkraftwerk
Auf dem Gelände einer 1990 stillgelegten Textilfabrik wurde nach umfangreichen Entkernungs-, Abriss- und Entsorgungsarbeiten 1997 ein Biomasse-Heizkraftwerk errichtet. Zuvor wurde die Region auf Grund der vorhandenen Kraftwerke und Tagebaue als „Schwarzes Dreieck“ bezeichnet. Als Zeichen des Neuanfangs erfolgte der Bau des Heizkraftwerkes nicht auf der „grünen Wiese“, sondern auf der Fläche einer ehemaligen Industriebrache. Zur Deckung des Wärmebedarfes der Stadt Ostritz werden Holzhackschnitzel aus Abfall- und Durchforstungsholz verbrannt.
Zwei unabhängige Holzkessel mit je 2 MW Nennleistung versorgen die Bewohnerinnen und Bewohner von Ostritz mit Fernwärme. Hierbei werden natur belassene Holzhackschnitzel verfeuert, die die Forstwirte aus den umliegenden Schreinereien und Sägewerken regelmäßig anliefern. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wird bei der Verbrennung von Holz und Pflanzenöl nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die Pflanzen innerhalb ihrer Wachstumszeit gebunden haben.
Zur Spitzenlastabdeckung steht ein 5 MW Ölkessel zur Verfügung, der wahlweise mit Pflanzenöl oder Heizöl betrieben werden kann. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Strom und Wärme mittels eines pflanzenölbetriebenen Blockheizkraftwerkes zu erzeugen (thermische und elektrische Leistung je 650 kW).
Das Wärmeverteilnetz der Stadt Ostritz ist mit seinen Haupt- und Verteiltrassen 14 km lang. Das Bindeglied zwischen dem Fernwärmenetz und dem Hausnetz ist die Hausanschlussstation. Ca. 75 % aller Haushalte in Ostritz sind an das Biomasseheizkraftwerk angeschlossen.
Alle Kundenanlagen sind über eine Daten-Bus-Leitung mit der Leittechnik im Biomasse-Heizkraftwerk verbunden, können online gesteuert und somit im optimalen Betriebszustand gehalten werden.
Messeinrichtungen zeigen im Biomasse-Heizkraftwerk kontinuierlich die wichtigsten Parameter an. Die Emissionen liegen weit unter den zulässigen gesetzlichen Grenzwerten.
Der Einsatz der verschiedenen Wärmeerzeuger wird zentral im Heizkraftwerk durch eine computergestützte Leittechnik koordiniert, die den aktuellen Wärmebedarf des Netzes erfasst und so den wirtschaftlichen Einsatz der Einzelmodule erlaubt.