Pflanzenkläranlage
Die Anbindung des am südlichen Stadtrand gelegenen Ortsteils Bergfrieden an das zentrale Abwassersystem hat seine eigene Problematik. Nicht nur der 700 m lange Weg und die 90 Höhenmeter, sondern auch der felsige Untergrund waren erschwerend. Aus diesen und ökologischen Gründen fiel die Entscheidung auf den Bau einer vertikal durchflossenen Pflanzenkläranlage (PKA). Für kleinere Ortsteile und Kommunen ist diese dezentrale Lösung sehr ökonomisch und sinnvoll.
Die in Ostritz gebaute Anlage besteht aus einer Dreikammerabsetzungsgrube, zwei vertikal durchströmten Pflanzenbeeten, einem Ablauf- und Kontrollschacht sowie einem Schönungsteich.
Der Bodenkörper der PKA besteht aus Bodenschichten, die eine unterschiedliche Wassersickergeschwindigkeit zulassen. Der Bodenfilter ist mit Schilf bepflanzt, so dass die an ihren Wurzeln festsitzenden Mikroorganismen eine große Reinigungs-leistung (weitgehender Abbau der organischen Belastung und hohe Keimzahl-verminderung) erbringen können. Die Schilfpflanzen selbst unterstützen den Abbau- und Umbauprozess der Wasserinhaltsstoffe, indem sie die Mikroorganismen, die diese Prozesse bewirken, über ihre luftleitenden Halme mit Sauerstoff versorgen. Die Wurzeln und Halme halten zudem den Bodenkörper „offen", d.h. sie begünstigen das Einsickern des Abwassers in die Bodenschichten.