Wasserkraftanlage
Vor fast 100 Jahren begann die Wasserkraftnutzung im Kloster St. Marienthal und diente zur Stromversorgung und zum Betrieb des Sägewerkes und der Mühle. Eingestellt wurde die eigene Stromversorgung erst 1967, als das Kloster an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde (Nutzung für das Sägewerk noch bis 1990).
Nach umfangreichen Restaurierungen, Umbauten und Erneuerungen des Sägewerkes und der Wasserkraftanlage wird seit 2000 wieder Strom produziert. Der erzeugte Strom deckt einen Teil des Eigenbedarfs des Klosters St. Marienthal. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist (vergütet nach dem Stromeinspeisungsgesetz).
Das Projekt kostete 1,8 Mio. DM, wobei die Hälfte der Summe durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde. Weitere Förderer und Sponsoren waren die Stiftung "Wald in Not", das Land Sachsen mit dem Forschungszentrum Rossendorf und das Ingenieurbüro Kubens.
Eine neue Kaplanturbine mit einer Nennleistung von ca. 104 kW wurde installiert (Turbinendrehzahl 145 U/min). Der Nenndurchfluss beträgt 6,50 m³/s bei einer Nennfallhöhe von 2,00 m. Die Restwassermenge, die mindestens über das vorhandene Wehr fließen muss, beträgt 2,40 m³/s und der Abfluss über die Fisch-treppe liegt bei mindestens 0,30m³/s.
Die alte Francisturbine in der zweiten Kammer treibt das historische Schausägewerk an und kann durch das Verstellen der Leitschaufeln und über den Schleusenschieber geregelt werden. Die Turbine leistet 14,7 kW bei einem Nenndurchfluss von 1,20 m³/s und einer Nennfallhöhe von 2,17 m.
Beim Besuch der Dauerausstellung „Energie-Werk-Stad(t)t" kann das Turbinenhaus besichtigt werden. Zudem kann das Schausägewerk zu besonderen Anlässen in voller Funktion erlebt werden.